Moin
Die Welt, bedacht auf platten Nutzen,/ sucht auch die Seelen auszuputzen./ Das Sumpfentwässern, Wälderroden,/ schafft einwandfreien Ackerboden/ und schon kann die Statistik prahlen,/ mit beispiellosen Fortschrittszahlen,/ doch langsam merkens auch die Deppen,/ die Seelen schwinden und versteppen,/ denn nirgends mehr so weit man sieht,/ gibt es ein Seelenschutzgebiet./ Kein Wald drin Traumes Vöglein sitzen,/ kein Bach drin Frohsinns Fischlein blitzen,/ kein Busch im Schmerz sich zu verkriechen,/ kein Blümlein Andacht rauszuriechen,/ nichts als ein ödes Feld mit Leuten,/ bestellt es restlos auszubeuten,/ drum wollt ihr nicht zugrunde gehen,/ laßt noch ein bisßchen Wildnis stehen.
Eugen Roth (1895-1976), dt. Autor
Einen schönen Tag noch
Klaus-Werner
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