Ja und kleine Hunde machen furchtbare Probleme.
Hier der Text eines Liedes von Ulrich Roski aus meiner Jugend und Drang_Zeit
) :
DES PUDELS KERN
Ich geh� im Walde bisweilen so fuer mich hin,
nach schmackhaften Pilzen steht mir der Sinn.
Schon ihre seltsamen Namen faszinieren mich,
so wie �Schlonz� oder �mulliger Knoeterich�.
Dabei geniess ich auch noch die Waldesruh�,
bei alledem lief mir juengst ein Zwergpudel zu.
Ich muss gestehn obwohl das eher gegen mich spricht:
Kinder und Kleintiere liegen mir nicht.
Und dieser Pudel war wirklich láecherlich klein.
�Hau ab!� rief ich, doch er wich mir nicht vom Bein.
Und weil ich ihn doch irgendwie witzig fand,
hab ich ihn feierlich �Tarzan� genannt.
Ich dachte, heute abend gibt es Pilzragout,
vielleicht reisst mir der Pudel einen Hirsch dazu.
Schon vernahm ich ein gewisses Rascheln im Gras,
mutmasste Wildbret und rief �Tarzan, fass!�
Es war kein Hirsch, es war ein Jaeger im gruenen Gewand,
an dem sich allerlei Blattwerk befand.
Sein Hut war merkwuerdigerweise aus Stahl,
bald kamen auch seine Kollegen in stattlicher Zahl.
Immer mehr gruene Jungs traten durch das Geaest.
Sie sahen alle gleich aus. Ich dachte �Hier ist wohl �n Nest�.
Sie waren schwer bewaffnet und ich hab� mich gefragt
seit wann man Hasen mit Maschinenpistolen jagt.
Dann kroch einer aus dem Dickicht heraus,
der sah wie der Oberjaeger aus.
Voller Wuerde, wie�s einem Anfuehrer frommt,
ich rief Tarzan, Ast weg, der Foerster kommt.
Ich begruesste ihn zuenftig mit �Waidmannslust�,
doch er schrie: �Tun Sie nicht so, als ham sie nicht gewusst,
dass hier Manoever ist, also nenn� Sie A einen Grund
fuer Ihr Dasein und B, begruenden Sie den Hund!�
�Herr Foerster, ich versteh� Sie, Sie tun ja auch nur ihre Pflicht.
Also A: Ich suche Pilze und B: Ich kenne den Pudel nicht.�
�Aha, kenn� Sie nicht, ham Sie wohl vorher nie geseh�n,
wie? Die Masche kenn� wir, alle Mann ins Glied, wir gehn!�.
�Welches Glied?� frag� ich, doch er donnert nur barsch:
�Ich stell hier die Fragen, also vorwaerts, Marsch�.
Die Gruenen stelln sich wirklich auf in Reih� und Glied.
Ich frag einen von ihnen als uns der Foerster nicht sieht,
was denn das Laub an ihren Klamotten soll.
Darauf antwortet er mir geheimnisvoll:
�Wenn wir so mit den Blaettern im Unterholz steh�n,
kann der Feind uns im Wald ueberhaupt nicht sehn
und weil er uns alle fuer Buesche h�lt,
tappt er in die Falle und schon ist er umstellt.�
Ich lache herzlich. Dann seh� ich am Wegesrand
ein paar Pilze und hab sie schon fast in der Hand,
als mich eine Stimme laut �Vorsicht!� warnt,
�Das sind welche von uns, als Morcheln getarnt!�
Wir marschieren weiter und kommen sehr schnell
zu einem grossen Gebaeude, wie es scheint ein Hotel,
denn die Angestellten in diesem Haus
sehn wie frisch gebadete Liftboys aus.
Man bringt uns zu einem Herrn in schmucker Livre�,
ich such nach Trinkgeld, weil ich denk, das ist der Portier.
Der Foerster zischt: �Sie spinnen wohl, das ist der Major!�
und stellt uns dem geschniegelten Herren vor:
�Streunender Pudel und verdaechtiege Person�.
Der Major sagt scheissfreundlich: �Nimm Platz mein Sohn�.
Ich nehm� an, er glaubt, da� ihn jetzt Papi nenn,
sag aber �Hoppla, Kumpel, seit wann duzen wir uns denn?�
Da raunzt er �Auch noch frech werden, wie?
Also raus mit der Sprache, was is mit dem Vieh?
Er schnueffelt hier �rum, da ist doch was faul.�
Der Pudel knurrt und ich sag �Tarzan, halt�s Maul!�
Tarzan, das klingt wie ein Codewort, der Major hoert so was gern.
Er triumphiert �Ein feindlicher Agent, jawoll!
Das ist des Pudels Kern!�
Er ruft sein Ministerium an, weil er denkt,
er hat den Spionagering �Tarzan� gesprengt.
Und waehrend der Major noch telefoniert,
wird der Pudel gefesselt und abgefuehrt.
Dann redet er wieder auf mich ein,
wer meine Hintermaenner und Drahtzieher seien.
�Nenn� Sie ein paar Namen, das ist doch nicht schwer!�
Ich denk noe, und sag ein paar Pilznamen her.
Den ruppigen Stiesel, den scheuen Kalmueck,
den Nonnenschwengel, den saemigen Lueck,
den schleimigen Widerling und zum Schluss
die Stinkmorchel, Phallus Impudicus.
Der Major notiert sich die Namen und flucht,
weil er die Burschen vergeblich im Fahndungsbuch sucht.
Um Zeit zu gewinnen, nimmt er auch mich in Arrest,
der Raum ist schoen dunkel und bald schlafe ich fest.
Mir traeumt von einem Scharmuetzel im Wald,
von einer Schlacht gegen Pilze, es donnert und knallt.
Ich selbst bin der Feldherr und rufe im Traum:
�Seid nicht feige, Leute, lasst mich hintern Baum!�
Dann werd ich geweckt und zum Major gefuehrt.
Der hat unterdessen meinen Pudel dressiert.
Er macht Maennchen, holt das Stoeckchen und kuscht,
kurzum, sein Charakter ist voellig verpfuscht.
�Ihr Hund�, sagt der Major �macht sich ganz gut�.
�Ja�, denk ich, �er hat schon Manieren wie ein Rekrut�.
Er faehrt fort: �Der Verdacht hat sich uebrigens zerstreut,
Sie koennen gehen Junger Mann, hat mich sehr gefreut!�
�Mich nicht!� sag� ich herzlich und ruf �Tarzan, wir gehen!�
Doch ich seh� nur einen begossenen Pudel da stehn,
der nicht mit mir gehen will, mir liegt auch nichts dran,
weil ich Hunde eigentlich sowieso nicht leiden kann.
Seit damals laesst der Wald mich kalt, ich sitz lieber in der Diskothek,
ich ess� Pilze aus der Dose und geh� Zwergpudeln aus dem Weg.
Tja wie man liest machen nicht nur Dackel Probleme
Bye
Klaus-Werner